Die 15er-Mannschaft des Rugby Club Mainz (RCM) konnte den Schwung vom erfolgreichen Start in die 7er-Saison mitnehmen und gewann nach zwei Niederlagen ihr erstes Spiel in der Regionalliga Südwest. Zahlreiche Zuschauer sahen an der Bezirksportanlage Bretzenheim ein einseitiges Spiel, bei dem der RCM die Gäste aus Worms/Ludwigshafen mit einem auch in der Höhe verdienten 63:0 (29:0) nach Hause schickte und somit den Frust über den schlechten Saisonstart abbauen konnte.
Der Beginn gehörte jedoch den Gästen: In den ersten Minuten wurden die Mainzer tief in die eigene Hälfte gedrängt. Unter Druck kickten die Gastgeber den Ball nicht weit entfernt ins Aus, gewannen aber im Anschluss die Gasse. Wirklich befreien konnte der RCM sich dann durch eine Einzelaktion, einen weiten Lauf von Sean Beagan. Zunächst konnte man den gewonnene Raumgewinn nicht in Punkte ummünzen: Zweimal wurde Wing Joseph Hasselwander kurz vor dem Malfeld gestoppt. Zunächst pfiff ihn der Schiedsrichter berechtigterweise wegen eines Vorballs zurück, dann bekam er eine gelbe Karte wegen regelwidrigen Einsatzes des Ellbogens. Der daraus resultierende Strafkick der Wormser landete in den Armen der Mainzer, die im Gegenzug eine Gasse direkt vor der Mallinie erkämpften. Kapitän Niklas Habich sorgte für die verdiente Führung und setzte selbst die Erhöhung durch die Stangen. Der Bann war nun gebrochen. Der zweite Versuch fiel nach einer der wenigen missglückten Gassen der Mainzer: Aleksejs Maslakovics passte auf und fing den durchgerutschten Ball. Mit seinem schnellen Antritt ließ er die Wormser Verteidiger wie Slalomstangen aussehen. Im Laufe des Spiels legte der Lette noch zwei weitere Versuche und komplettierte somit den Hattrick.
Immer wieder hielten die Wormser den Abstand von zehn Metern nach einem Strafkick nicht ein. Die Folge war eine gelbe Karte. Die erste Aktion bei Gleichzahl führte direkt zum nächsten Versuch, sodass die Anzeigetafel nun 19:0 anzeigte. Sean Beagan erhöhte schließlich auf 24:0, mit dem Halbzeitpfiff fiel der fünfte Versuch zum 29:0. Dazwischen bestrafte der Referee jede Seite für kleinere Vergehen mit einer weiteren Gelben Karte.
In der zweiten Halbzeit hätten die Mainzer das Ergebnis noch deutlich höherschrauben können, als es am Ende war. Vom schwachen Gegner nicht gefordert, schlichen sich Unkonzentriertheiten ein. Anstatt einfache Wege zu suchen, wurde es unnötig kompliziert. Bezeichnend hierfür war ein Vorball im gegnerischen Malfeld von Nils Radke. Stellenweise gab es aber auch sehenswerte Spielzüge und Offloads.
Bald spielten beide Mannschaften erneut mit 14 Akteuren, diesmal verletzungsbedingt. Die ersatzgeschwächten Wormser konnten nicht komplettieren, die Mainzer nahmen daraufhin freiwillig einen Mann vom Feld. Die Verletzungspausen nahmen immer mehr zu, ein flüssiges Spiel kam kaum zustande. Ein weiterer Wormser musste angeschlagen das Feld verlassen, dennoch kamen die Gäste, die nach fünf weiteren Versuchen der Gastgeber inzwischen mit 58:0 zurücklagen, noch zu einer großen Chance zum Ehrenversuch. Man of the Match Joshua Nickel stoppte den Angriff im letzten Moment und ersparte dem Team damit die Standpauke ihres Trainers, der die Null hinten stehen haben wollte. Auf der Gegenseite entlud sich die Frustration. Nach einem kurzen, harmlosen Scharmützel schickte der Schiedsrichter gleich zwei Spieler der Gäste auf die Strafbank. Die Wormser beendeten die Partie somit zu elft. Den Schlusspunkt setzte Nils Radke und konnte sich mit seinem Versuch für das vorige Malheur rehabilitieren.
Man of the Match: Joshua Nickel
Nächste Woche ist der RCM beim FSV Trier-Tarforst zu Gast, bevor in zwei Wochen das nächste 7er-Turnier in Hochspeyer ansteht.
Bericht: Nils Fortmann
Für den RCM spielten:
Sturm: Gabriel Gessner, Christoph Obenaus (5), Andreas Berg, Roman Schmidt, Sebastian Knoll (5), Sven Kresalek (10), Nils Radtke (5), Niklas Habich (9), Steven Landow, Fabian Garbe
Hintermannschaft: Johannes Ewald, Aleksejs Maslakovičs (19), Joseph Hasselwander, Sean Beagan (5), Joshua Nickel, Marius Ellermeyer, Anselm Wagner (5), Robert Poppe, Marko Parlov-Henschker