Spendenaktion für die Ukraine

– UPDATE 6. März, 18:40 Uhr –

Liebe Spender_innen, Helfer_innen, Freunde und Freundinnen,
 
82 Stunden.
Ziemlich genau 82 Stunden liegen zwischen dem Endsenden unserer E-Mails und der Rückkehr unserer Autos. 82 Stunden, 2689 km und ganz viel Engagement.
 
Zu beginn war keine große Diskussion nötig: Wir als 6 Freunde haben schnell entschlossen einer privaten Bitte folge zu leisten:
 
Eine Arbeitskollegin von Ben bat am vergangenen Mittwoch (02.03.) darum, ihre Familie (ihre Mutter, ihren krebserkrankten Bruder, dessen Frau und deren 2 Kinder) an der ungarisch-ukrainischen Grenze abzuholen, da sie selbst keinen Führerschein hat und der Familie der Kinder, der Erkrankung des Bruders und der älteren Familienmitglieder wegen kein leichtes Vorankommen bevorstand.
 
Zwei von uns waren sofort in der Lage zu fahren doch war auch klar, dass eine Leerfahrt an die Grenze unsinnig wäre. Auch wuchs der Wunsch mehr als ein Auto auf die Straße zu bringen. Abfahrt sollte  Freitagmorgen (04.03.) sein.
 
Innerhalb eines Tages wurden 2 Autos gemietet (was ein riesen Akt war, da Ungarn als kriegsnahes Gebiet von einigen Autovermietungen aus Versicherungsgründen nicht mehr angefahren werden darf); etwas mehr als 2 Wagenladungen Sachspenden und aufgerundet 4500€ Geldspenden gesammelt; 2 weitere Fahrer gefunden und ein engmaschiger Zeitplan gestrickt.
 
Das alles wäre für uns 8 (6 Initiatoren und 2 Fahrer) nie möglich gewesen, wenn nicht so viele angepackt hätten. Da es schwer wird, jedem einzelnen von euch nochmal zu danken, möchten wir stellvertretend dem Rugby Club Mainz für seinen wieder mal bewiesenen Teamgeist, Einsatz und Tatendrang; dem Kinderhaus Mainz eV für die große Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft und Fürsorge und dem Grinskram für sein Engagement, Unterstützung und lieben Worte, so wie allen weiteren, die uns ganz spontan über sämtliche Ecken ihre Hilfe und Unterstützung haben zukommen lassen, danken. Jede/r einzelne Helfer/in hat das ermöglicht, was in diesen wenigen Stunden auf dieser langen Fahrt umgesetzt wurde.
 
Unterm Strich müssen wir leider sagen, dass zwei der geplanten Personen nicht über die Grenze kamen. Die Mutter hat sich spontan entscheiden in ihrem Zuhause, ihrer Heimat, ihrem Land zu bleiben. Der Bruder konnte trotz Krebserkrankung nicht ausreisen, da er keine Attestierung für seine Wehrdienstunfähigkeit hat. Die Hoffnung ist groß, dass er diese jedoch bis Dienstag bekommt und beide auf anderem Wege nachreisen können.
Am Sonntagmorgen kamen insgesamt drei Frauen und drei Kinder in Frankfurt an (noch zwei Freundinnen mit Sohn). Weitere Mitreisende Richtung Budapest, Wien oder Frankfurt gab es aktuell laut Aufnahmeregister keine. Da der Grenzübergang auf ungarischer Seite recht schlecht angebunden ist, haben die meisten Ankommenden ihre Weiterreise bereits geplant.
 
Verkünden dürfen wir, dass unser Fahrerteam alle Medikamente, sämtliches medizinisches Material, alle Pflege-/Hygieneartikel, alle Schlafsäcke, viele Decken und weitere Hilfsgüter nicht nur sicher an die ungarisch-ukrainische Grenze gebracht haben, sondern auch sicherstellen konnten, dass alle Hilfsgüter direkt von einem niederländischen Kleinbus weiter über die Grenze in die Ukraine rein transportiert wurden.
 
Ursprünglich war geplant, die Sachspenden in den Bus zu laden, welcher unsere  abzuholenden Personen aus der Ukraine bis an die ungarische Grenze brachte. Dafür hätten sich unser deutsches Fahrerteam mit dem Fahrer aus der Ukraine in der neutralen Zone am Grenzübergang treffen müssen. Vorort wurde schnell klar, dass die Teams nicht in die Zone hinein durften. Ein freiwilliger, niederländische Helfer hat sich spontan bereit erklärt den Transport durch die neutrale Zone auf die ukrainische Seite zu übernehmen. Da sein Grenzübertritt mehrere Stunden dauerte und der ukrainische Bus vor der geltenden Ausgangssperre zurück in der Heimatstadt sein musste, fuhr der niederländische Fahrer die Hilfsgüter in einen grenznahen Wohnort und übergab sie dem dortigen Bürgermeister. Die Sachen werden von dort aus weiter in der Ukraine verteilt, wo sie gerade am meisten gebraucht werden.
 
In den kommenden Tagen werden wir einen „Kassensturz“ machen, um (falls dies denn der Fall sein sollte) übrige Gelder an eine andere Sammelaktion/Spendenaktion weiter zu reichen, damit alles was ihr gegeben habt auch in der Ukraine ankommt. Gleiches soll mit den übrigen Sachspenden (überwiegend Decken und Isomatten) geschehen, die wir aus Platzgründen nicht mehr auf den Weg bringen konnten.

Wir wollen allen Beteiligten zum wiederholten male Danken:
 
Danke an die Fahrer Anna, Lasse, Joseph und Alex.
Danke für die Kraft und das Durchhaltevermögen das ihr aufgebracht habt.
Danke an alle Spender_innen.
Danke an alle spontanen Helfer_innen.
 
Auch wenn es für uns ein großer Kraftakt in kurzer Zeit war, wissen wir, dass es nur ein Tröpflein auf die unbändige Glut war. Trotzdem sind wir dankbar dafür, dass wir helfen und erleben konnten, was in so kurzer Zeit möglich ist.
82 Stunden.
 
Wir wünschen Martha, ihrer Familie und Bekannten von Herzen alles Gute und Hoffen dass ihr Bruder und ihre Mutter so bald wie möglich nachreisen können. In ihrem Haus haben sie gerade Flüchtende aus Charkiw aufgenommen.
 
Was wir uns für alle Ukrainerinnen und Ukrainer, egal in welchem Teil der Erde sie gerade sein mögen, und für ihr Land wünschen, denken wir nicht in Worte fassen zu müssen, denn diesen Wunsch teilen wir sicherlich alle.
 
Von Herzen, 
Josi und Alex mit Anna, Ben, Timm und Kira

– UPDATE 4. März, 18:00 Uhr –

Zwei Autos, vier Fahrer und viele, viele Spenden sind auf dem Weg zur ungarisch-ukrainischen Grenze. Seit dem Aufruf wurden viele Schlafsäcke und Isomatten, Hygieneartikel, Windeln, Nahrungskonserven und Wasserkanister, Medikamente und andere wichtige Dinge im Kinderhaus abgegeben. Nicht zu vergessen die zahlreichen Geldspenden.
Jetzt schon ein großes Dankeschön an alle, die sich so spontan beteiligt haben!

– UPDATE 3. März, 12:45 Uhr –


Geldspenden für Busse und Benzin werden erstmal nicht mehr benötigt. Allein von Mitgliedern des RCM wurden bislang fast 600 Euro gespendet. Sachspenden werden weiterhin gerne angenommen.


Josie Adu und Alex Büttner, beide lange für den RCM aktiv, starten morgen zu einer Hilfsaktion für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Bitte unterstützt ihren Spendenaufruf:

Lieber RCM,
nach aktuellem Stand fahren wir am Freitag mit 2 Kleinbussen an die ungarisch-ukrainische Grenze um dort die 5 köpfige, Familie einer Bekannten abzuholen, welche sich aktuell mit Kindern und gehbehinderten Großeltern auf dem Weg zur Ukrainischen Grenze befinden.
Um noch mehr Hilfe leisten zu können, wollen wir möglichst viele Hilfsgüter mit auf den Weg bringen. Wir wollen euch bitten uns nach euren Möglichkeiten zu unterstützen. Wir haben eine Liste mit den nötigsten Hygiene- und Gesundheitsartiken. Wir würden uns über Sachspenden freuen oder Geldspenden für Sprit oder die Busse. Bitte haltet euch dabei an die angegebene Liste. Wir bitten darum auf Kleider- und Spielzeugspenden (mit Ausnahme der aufgelisteten Produkte)  zu verzichten.
Wir hoffen auf großen Tatendrang und Spenden!

Ganz liebe Grüße,
Josi und Alex

Liste von benötigten Spenden-/Hilfsgütern
• Menstruationsprodukte
-Binden
-Tampons
-Menstruationstassen (wiederverwendbar)
• Babywindeln verschiedene Größen
• Feuchttücher
• Zahnbürsten
• Zahntabs (ergiebiger/kleineres Packmaß) /Zahnpasta
• Seife & Shampoo (feste bevorzugt da ergiebiger/transportabler)
• Schlafsäcke
• Isomatten
• Decken
• Trinkwasserkanister
• Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol, und für Kinder Nurofensaft)
• Verbandsmaterial ( (alte) Verbandskästen, sterile Pinzetten, sterile Kompressen
und Pflaster aller Größen)
• Octenisept alkoholfrei
• (High) Energy Riegel
• Traubenzucker
• Lebensmittel – bitte denkt an:
-Einfachheit (ohne Kühlung lagerbar/ ohne Kocher verzehrbar)
-kleines Packmass /transportabel
-hohe Effektivität

Die Sachspenden können im

KINDERHAUS MAINZ
Agrippastraße 2
55131 Mainz

zu folgenden Zeiten abgegeben werden:

DONNERSTAG, bis 15 Uhr und von 19 – 22 Uhr
FREITAG, bis 11 Uhr.

Die Geldspenden für die Busse und das Benzin können per Paypal überwiesen werden an

buettner.alex@t-online.de

Sollte mehr Geld zusammenkommen, als benötigt wird, ist geplant, andere Hilfsaktionen zu unterstützen.

DANKE FÜR EURE MITHILFE!