12,5 Tonnen Gewicht, ebenso viele Meter Länge, eine zurückzulegende Strecke von 37,5 Metern und acht Spieler des Rugby Club Mainz als Motoren. Auch ein Rugbylaie wird erahnen können, dass es sich dabei trotz der entsprechenden Spieleranzahl nicht um ein Gedränge handeln kann. Es wurde auch mehr gezogen als gedrückt.
Starke Beine und Teamwork waren allerdings trotzdem gefragt, um am Sonntag einen an ein Tau befestigten Linienbus der Stadwerke Rüsselsheim auf der Bischofsheimer Kerb vor einer johlenden Masse ins Ziel zu ziehen. Angetreten waren nach der Absage zweier Teams insgesamt zehn Mannschaften – darunter Lokalmatadoren wie etwa die Bischofsheimer (Alt-) Kerwborsch, der Motorradclub, der Lionsclub und der Karnevalsclub Bischofsheim. Der RCM trat dieses Jahr erstmalig zu dieser Verantaltung an und konnte bereits im ersten Versuch auf noch regennassem Geläuf die drittbeste Zeit (22,68 Sekunden) erreichen. Besser waren bis dahin nur die erfahrenen Bustauzieher vom „Team Masse Ginsheim“, die die Eisen mal einen Tag ruhen ließen und zum Tau griffen, sowie der Judoklub Rüsselsheim. Die Sympathien allerdings hatte der RCM mit seinem lautstarken Schlachtruf und seiner Rolle als überraschendem Newcomer direkt auf seiner Seite. Verbessern wollte man, auch aufgrund einiger Tipps der Zuschauer, im zweiten Lauf noch den Zeitpunkt, zu dem man von einem rückwärtigen Ziehen des Busses in einen nach vorne gerichteten Sprint umschaltete. Dieser Wendepunkt vom Inbewegungsetzen des Busses zum Beschleunigen auf Höchstgeschwindigkeit sollte sich als entscheidende Stellschraube für das Erreichen einer guten Zeit herauskristallisieren. Und in der Tat: Als die acht Mannen des RCM dann zum zweiten Versuch ansetzten, wurde die Prophezeiung eines begeisterten Zuschauers („Die Rabgyjungs [sic] zeische jetzt beschdimmd ah nommo was“) wahr. Vereinte Kräfte und ein Zielsprint bis zum Schluss – 20,20 Sekunden, Bestzeit und damit erster Platz!
Da im zweiten Lauf in umgekehrter Reihenfolge gestartet wurde, hatten allerdings der Judoclub Rüsselsheim und das „Team Masse Ginsheim“ ebenso die Chance, ihre Zeiten zu verbessern und sich so doch noch am RCM vorbeizuschieben. Die Judokas landeten dabei 42 Hundertstelsekunden vor dem RCM und das Team Masse stellte mit 18,37 Sekunden einen neuen Rekord auf. Die Freude im Mainzer Team war dennoch riesig – konnte man sich nicht nur einen Gutschein für die Bischofsheimer Ratsstube sichern, sondern auch eine Riesengaudi mit toller Stimmung und echtem Teamwork erleben.
Für den RCM am Tau: Andreas Berg, Michael Berg, Fabian Dechent, Raphael Eckert, Gabriel Gessner, Michael Sauer, René Siegel, Manuel Schmidt; Teammanager: Joseph Hasselwander.
Ein Bericht von Fabian Dechent
